Die Ziele und Chancen der chinesisch-deutschen Freundschaft
Wie beeinflusste und wie wird die chinesisch-deutsche Freundschaft die Welt?
Was die chinesisch-deutsche Freundschaft bisher erreichte
China und seine Wirtschaft ist nicht nur wachsend – es wird weltweit führend. Deswegen ist es nicht überraschend, dass China 2016 zum ersten Mal Frankreich und die USA als wichtigsten, weil größten, Handelspartner ablöste. Bei Daxue Consulting haben wir die letztjährige Handelsbilanz auf US$ 190,6 Mrd. bestimmt, auf Grundlage von Daten der UN Datenbank. Damit war die Bilanz in 2016 größer als die mit Frankreich (US$ 186,6 Mrd.) und den USA (US$ 184,4 Mrd.).
Dieser Höhepunkt ist der zurzeit letzte Meilenstein einer nun 45-jährigen Freundschaft, die am gestrigen 11.10.1972 ins Leben gerufen wurde:
Die Meilensteine der chinesisch-deutschen Freundschaft seit der Einführung der Handelsbeziehungen in 1972 bis heute; : Daxue Consulting.
Diese Meilensteine zeigen, wie China zuerst in Deutschland einen strategischen Partner suchte, der dazu beiträgt, die eigene Wirtschaft zu stärken und durch die Abkommen die technologischen, finanziellen sowie legislativen Standards zu verbessern. So war China bspw. Deutschlands größter Empfänger von technologischer Entwicklungshilfe im Zeitraum der Unterzeichnung des Abkommens 1882 bis 2012. Gemäß dem Deutschen Institut für Entwicklungspolitik wurden US$ 1,21 Mrd. an China bezahlt.
Jedoch war Deutschlands Hilfe nicht nur monetärer Natur. Als Resultat der deutsch-chinesischen Beziehungen und der immer weiter wachsenden Wichtigkeit Chinas für die globale Weltwirtschaft, starteten immer mehr deutsche Unternehmen in den letzten Jahrzehnten Operationen in China. Dabei profitierten chinesische Firmen von Wissens-und Technologie-Transfers, wenn deutsche Firmen durch Joint Ventures (JVs) den Markt betraten. Ein erfolgreiches Beispiel dafür ist Volkswagen (VW), Deutschlands erster Autohersteller, der nach China ging. VW betrat den Markt durch JVs mit staatlichen Firmen und erzielt seit 2011 sogar höhere Absatzvolumen in China als im Heimatland. Dass gerade technische Firmen den Weg nach China suchen zeigen auch die Beispiele von Bosch oder Siemens, die beide sehr weit in China vertreten sind.
In 2010 endete jedoch diese traditionelle Art der Unterstützung und wurde auf ein anderes Level gehoben. Nachdem Chinas Stärke immer mehr zunahm entschieden beide Seiten die chinesisch-deutschen Beziehungen auf ein Level der strategischen Kooperation zu heben um sich sowohl auf die Erreichung gemeinsamer Vorteile als auch die Bekämpfung von globalen Herausforderungen zu fokussieren.
Die aktuelle Agenda der engen Zusammenarbeit Chinas und Deutschlands
Seit einigen Jahren sind die chinesisch-deutschen Beziehungen nicht mehr durch eine Führung Deutschlands zur Stärkung Chinas charakterisiert. Sie bewegte sich von einem Spender-Empfänger-Model zu zwei gleichgestellten Ländern, die daran arbeiten, ein Vorbild für strategische Kooperation zu sein, welche globale Herausforderungen angeht und gleichzeitig die eigene Positionen stärkt.
In Bezug auf die aktuelle Agenda sagte der chinesische Präsident Xi Jinping im Rahmen des G20-Gipfels in Hamburg im Juli 2017: „Wir brauchen eine offene und innovative Kooperation. Wir wollen unsere Kooperation in den Feldern Handel, Finanzen und Investments weiter intensivieren, aber auch zusammen den Terrorismus bekämpfen“. Während Letzteres sich auf die globalen Herausforderungen bezieht, bekräftigen die anderen Aspekte, die Jinping erwähnt, wie die beiden Länder ihre Position in der Weltwirtschaft weiter verbessern wollen. Grundstein dafür soll die Verbindung der beiden Strategien „Made in China 2025“ und „Industrie 4.0“ sein.
Beide Strategien sind entworfen worden um die jeweilige Industrie im Land zu verbessern. Während „Made in China 2025“, vom chinesischen Ministerium für Industrie und Informationstechnologie in 2015 veröffentlich, gezielt dahingehend entworfen wurde, um China von einer reinen Produktionsgröße zu einer echten Macht zu machen, ist der Begriff „Industrie 4.0“ nicht mehr nur als die von Deutschland entworfene Strategie bekannt. Ursprünglich wurde „Industrie 4.0“ von der Forschungsunion, ein Beratungsgremium für Innovation für die deutsche Regierung, entworfen, und beschreibt die intelligente Vernetzung der industriellen Produktion mit modernen Informations-und Kommunikationstechnologien.
Die chinesisch-deutsche Freundschaft zielt jedoch nicht nur auf die Stärkung der eigenen Positionen in der Weltwirtschaft ab, sondern adressiert auch globale Themen. Dabei gilt, neben dem bereits erwähnten Kampf des Terrorismus, die nachhaltige Entwicklung Afrikas als ein zentraler Punkt der Kooperation. Im Mai 2017 reiste Bundesentwicklungsminister Gerd Müller nach Peking um gemeinsame Projekte zu diskutieren. Die Ziele solcher chinesisch-deutschen Projekte in China sind demnach „Trainingsmöglichkeiten und Jobs für junge Afrikaner zu kreieren, einen Technologietransfer in den Feldern der Energie und Umwelttechnologien zu erzielen sowie einen Prozesssektor zu erstellen, der die Wertsicherung am Boden verbessert“, so das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Neben den Zielen, die Weltwirtschaft anzuführen und globale Herausforderungen wie den Terrorismus und die schwache Entwicklung in Afrika zu meistern, geht die chinesisch-deutsche Freundschaft auch noch weitere Aspekte an.
Die chinesisch-deutsche Freundschaft geht über die wirtschaftlichen Aspekte hinaus
Heutzutage wird die chinesisch-deutsche Beziehung nicht mehr nur noch als „Handelsbeziehung“ erwähnt. Denn es wurde eine Freundschaft. Gerade in Zeiten, wo beide Nationen von den USA mehr und mehr abweichen, stärken China und Deutschland auch Austausche anderer Natur als wirtschaftlich, finanziell oder legislativ.
Wichtige Teile der Freundschaft sind u.a. Bildungs-und Kulturaustausche sowie Kooperationen im Sport, vor allem im Fußball. In Sachen Bildung ist Europa tatsächlich eine der Top-Auswahl der chinesischen Austauschstudenten. Während Großbritannien weiterhin unangefochten die Nummer 1 bleibt, wird Deutschland jedoch eine immer beliebtere Destination. Gemäß des Auswärtigen Amts studier(t)en 2017 32.000 chinesische Studenten in Deutschland. Darüber hinaus gingen rund 7.000 deutsche Studierend den Schritt nach China an eine der 120 Austauschuniversitäten.
Kanzlerin Merkel mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping im Pandagehege des Berliner Zoos, Quelle: dpa.
In Bezug auf den kulturellen Austausch kann der aktuelle Transfer der beiden chinesischen Pandas „Meng Meng“ („Träumchen“, 梦梦) und „Jiao Qing“ („Schätzchen“, 交情) von der Pandastation in Chengdu zum Berliner Zoo als Symbol für die freundschaftlichen Beziehungen angesehen werden. Sie sind Botschafter für den kulturellen Austausch innerhalb der chinesisch-deutsche Freundschaft und waren bereits Fokus der Medien im Juli 2017, als sie im Rahmen des G20-Gipfels in Hamburg zusammen mit Xi Jinping eintrafen, um das 45-jährige Jubiläum der Freundschaft zu markieren.
Im November 2016 trafen sich zudem Offizielle von deutschen und chinesischen Fußballclubs um ein Abkommen zur Förderung des chinesischen Fußballs zu unterzeichnen. Erste Resultate dieser Zusammenarbeit sind zum einen der erste chinesisch-deutsche Fußball-Gipfel in Frankfurt im Juni 2017 um bspw. die Entwicklung von Trainern und Talenten zu diskutieren, aber auch die Teilnahme des chinesischen U20-Nationalteams in der Regionalliga Süd ab der kommenden Rückrunde.
Offizielle deutscher und chinesischer Fußballclubs sowie Organisationen nach der Unterzeichnung der Chinesisch-Deutschen Fußballkooperation in Köln im November 2016; Quelle: Bundesliga.
Was bringt die Zukunft für die chinesisch-deutschen Beziehungen?
Seit der Einführung der diplomatischen Beziehungen vor 45 Jahren, haben China und Deutschland einige Meilensteine erreicht. Zum einen half Deutschland entscheidend dabei, China an der Spitze der Weltwirtschaft zu etablieren. Zum anderen gehen beide Nationen nun gemeinsam globale Herausforderungen an und eine Freundschaft entstand im Verlaufe dieser Zeit. Trotzdem besteht nun die Frage: Was ist der nächste Schritt?
Im Rahmen des G20-Gipfels ließ Bundeskanzlerin Angela Merkel verlauten, dass ein weiterer Schritt „eine schnelle Einigung für Investitionen, die eines Tages zu einem Freihandelsabkommen mit China führen könnten“ sein könne. Was auch immer die Zukunft genau bereithält, es wird interessant zu sehen sein, wie diese Entwicklungen das Weltgeschehen beeinflussen.
Daxue Consulting verfügt bereits über zahlreiche Erfahrung mit deutschen Klienten
Dazu erklärt Min Chun, Projektmanager bei Daxue: „Als Konsequenz der immer weiter wachsenden Beziehungen in den letzten Jahrzehnten kamen viele deutsche Unternehmen nach China. Heute sind es schon mehr als 8.000 und wir halfen bereits einigen Größen wie Allianz oder Miele mit Markteintrittsstrategien oder Konsumentenanalysen.“
Kontaktieren Sie uns jetzt um zusammen mit unserem Marktforschungsteam Ihre Ziele in China abzustimmen und von unserer Erfahrung mit deutschen Klienten im chinesischen Markt zu profitieren.
Min Chun, einer unserer internationalen und erfahrenen Projektmanager mit Erfahrung mit deutschen Klienten im einzigartigen chinesischen Markt; Foto: Daxue Consulting.