Marktforschung China – Daxue Consulting – Marktforschung China https://daxueconsulting.com Strategic market research and consulting in China Wed, 20 Mar 2019 08:13:42 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.4.2 https://daxueconsulting.com/wp-content/uploads/2012/06/favicon.png Marktforschung China – Daxue Consulting – Marktforschung China https://daxueconsulting.com 32 32 Industrie 4.0 in China: Dem Westen auf dem Fersen https://daxueconsulting.com/de/industrie-4-0-china-dem-westen-auf-dem-fersen/ https://daxueconsulting.com/de/industrie-4-0-china-dem-westen-auf-dem-fersen/#respond Wed, 08 Feb 2017 08:00:05 +0000 http://daxueconsulting.com/?p=26562   In den vergangenen Jahren wurde die Industrieproduktivität durch technologischen Fortschritt signifikant gesteigert. Dabei wurde ein neuer Begriff Teil unseres Vokabulars: Industrie 4.0. Auch hierzu hat China seine eigene Antwort zu bieten. Die Erfindung der Dampfmaschine und der damit verbundenen Industriellen Revolution während des 19. Jahrhunderts verstehen wir heute als Industrie 1.0, die Nutzung von […]

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In den vergangenen Jahren wurde die Industrieproduktivität durch technologischen Fortschritt signifikant gesteigert. Dabei wurde ein neuer Begriff Teil unseres Vokabulars: Industrie 4.0. Auch hierzu hat China seine eigene Antwort zu bieten.

Industry 4.0 in China - Daxue Consulting

Industrie 4.0 in China – Daxue Consulting

Die Erfindung der Dampfmaschine und der damit verbundenen Industriellen Revolution während des 19. Jahrhunderts verstehen wir heute als Industrie 1.0, die Nutzung von Fließbändern im frühen 20. Jahrhundert als Industrie 2.0 und die Entstehung der IT- und Elektroniksektoren in den 1970ern als Industrie 3.0. Doch auch seitdem hat sich die Industrie weiterentwickelt, bedingt durch eine zunehmende Rolle von Technologie. Ganz klar, wir befinden uns heute mitten in einer vierten Industriellen Revolution – Industrie 4.0 hat begonnen. Das Stichwort hierbei sind Smart Factories. In diesem Zusammenhang ist die Kommunikation und der Informationsaustausch zwischen Maschinen (Machine-2-Machine) zu nennen. Diese Interaktion mittels digitalen Protokollen und Prozessen ist Teil der Industriedigitalisierung. Das Ergebnis sind intelligente und verbundene Anlagen, die nicht nur Arbeiten verrichten, sondern auch Entscheidungen treffen, sowie Prozesse teils eigenständig optimieren. Die Welt der Industrie 4.0 ermöglicht eine bisher nicht dagewesene Massenproduktion von maßgeschneiderten Produkten bei höchster Kosteneffizienz. So wird es möglich sein Güter wie z.B. Schuhe in großen Losen zu produzieren, ohne das dabei einer strengen Formel gefolgt werden muss.

Der Pionier als Lehrer: Die deutsch-chinesische Industrie 4.0 Kooperation

Viele Ökonomen halten eine Teilnahme an diesem Konzept der Digitalisierung für alternativlos, denn wer im globalen Markt weiterhin wettbewerbsfähig bleiben will muss sich entsprechend anpassen. Unternehmen und ebenso Staaten rund um den Globus arbeiten an dieser Lösung und investieren in diese Form der Digitalisierung um so die Effizienz und Flexbilität ihrer industriellen Sektoren zu erhöhen. In diesem Zusammenhang kann Deutschland als Pionierland der Industrie 4.0 angesehen werden. Die deutsche Regierung investierte bereits mehr als 200 Millionen Euro für Forschung und Entwicklung an Universitäten, Unternehmen und öffentliche Einrichtungen. Die Zukunftsvision der Industrie 4.0 wird bereits bei Unternehmen wie SAP, Siemens oder der Deutschen Telekom angewandt. Des Weiteren hat Berlin seine Absichten verstärkt, mit China in der Entwicklung digitaler Industrietechnologie zu kooperieren. Dies stellt insbesondere für China eine herausragende Chance dar, da China sich heute im Prinzip erst im Übergang von Industrie 2.0 zu Industrie 3.0 befindet. So werden zum Beispiel Industriesoftware und Manufacturing Execution Systeme (MES) in nur etwa 60% der chinesischen Unternehmen angewandt. Während Automatisierung in chinesischen Unternehmen an Bedeutung gewinnt, so stellt Digitalisierung oft noch eine absolute Neuheit dar. Der Unterschied zwischen Chinas und der westlichen Industrie ist nach wie vor groß. So beträgt das Verhältnis von Arbeitskräften und Industrierobotern etwa 20 zu 1 und in China 10.000 zu 1. Auch wenn Industrie 4.0 in Deutschland ein klein wenig futuristisch anmuten mag, hat China noch viel mehr zu investieren um Industrie 4.0 zur Wirklichkeit zu machen. Die Kooperation der beiden Länder von solch großer Bedeutung, da die chinesische Regierung eine Lösung zu dem Status ihrer im Wandel befindlichen Wirtschaft sucht. Mit einem abnehmenden Wirtschaftswachstum und gleichzeitig zunehmenden Lohnniveau ist das Land derzeit im Übergang von einem produzierendem zu einem konsumierenden Land. Dieser Übergang braucht ganz klar eine neue wirtschaftliche Struktur und daher beabsichtigt die Regierung China zu einer industriellen Supermacht (工业强国) zu transformieren, die technologisch und qualitativ mit westlichen Volkswirtschaften konkurrieren kann. Industrie 4.0 könnte genau die Möglichkeit sein, dies zu bewerkstelligen. Chinesische Ökonomen prognostizieren einen durch Industrie 4.0 bedingten Produktivitätsanstieg von bis zu 30% während unvorhergesehene Produktivitätsverluste um bis zu 60% abnehmen könnten.

Öffentliche Investitionen in Industrie 4.0

Die chinesische Regierung tätigt derzeit nicht nur Investitionen in die Weiterentwicklung von Industrie 3.0, sondern auch in Industrie 4.0. In diesem Zusammenhang hat die Regierung bereits 2007 eine entsprechende Digitalisierungsstrategie begonnen. Das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie (MIIT工业与信息化部) fördert hierbei mit der 3i-Strategie die Integration von Industrialisierung und Information. In gleichem Maße spielen weitere öffentliche Investitionen eine wichtige Rolle. Diese umfassen Bereiche wie z.B. das Internet of Things (IoT), Roboter und Cloud Computing. Auch wenn China als Ganzes noch weit entfernt von der Verwirklichung von Industrie 4.0 ist, so ist dies für bestimmte Unternehmen bereits Wirklichkeit. Sany (三一重工), Chinas größtes Maschinenbauunternehmen nutzt bereits Industrie 4.0 Technologie wie M2M und zeichnet dabei jegliche Daten bezüglich der Produktionsprozesse auf. Es sei dazu gesagt, dass Sany ein Ausnahmefall ist. Doch Ausnahmen bestätigen bekanntlich die Regeln, denn mehr und mehr Unternehmen beginnen die Vorteile von Industrie 4.0 zu sehen.

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Wie lässt sich Chinas wachsender Appetit für Milchprodukte erklären? https://daxueconsulting.com/de/wie-lasst-sich-chinas-wachsender-appetit-fur-milchprodukte-erklaren/ https://daxueconsulting.com/de/wie-lasst-sich-chinas-wachsender-appetit-fur-milchprodukte-erklaren/#respond Wed, 08 Feb 2017 02:43:51 +0000 http://daxueconsulting.com/?p=26533 Kantar Worldpanel Research hat jüngst belegt, dass der durchschnittliche Konsum von Milchprodukten in Chinas städtischen Haushalten 2015 bei 59,7 Litern lag. Dies entspricht weniger als einem Fünftel des Durchschnittskonsums eines EU-Haushalts. Des Weiteren hat China noch immer den weltweit niedrigsten pro-Kopf Konsum von Milch. Laut HSBC Analyst Christopher Leung beträgt Chinas derzeitiger Konsum von H-Milch […]

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Kantar Worldpanel Research hat jüngst belegt, dass der durchschnittliche Konsum von Milchprodukten in Chinas städtischen Haushalten 2015 bei 59,7 Litern lag. Dies entspricht weniger als einem Fünftel des Durchschnittskonsums eines EU-Haushalts. Des Weiteren hat China noch immer den weltweit niedrigsten pro-Kopf Konsum von Milch. Laut HSBC Analyst Christopher Leung beträgt Chinas derzeitiger Konsum von H-Milch etwa 7.4kg pro Kopf und Jahr, was 45 Prozent niedriger ist als in Japan oder Südkorea. Niedriger Milchkonsum ist unter anderem auch der in China sehr weit verbreiteten Laktoseintoleranz geschuldet. Dies betrifft jedoch nicht Joghurt, dessen Laktosegehalt verarbeitungsbedingt auf einem unkritischen Level liegen kann. Daher werden nach und nach Milch und Milchprodukte Teil des täglichen Ernährungsplans der chinesischen Verbraucher, was auch der Bewerbung von Milch als wichtige Quelle von Kalzium und Eiweiß durch die chinesische Regierung geschuldet ist. Das Groß der chinesischen Konsumenten zieht dabei importierte Produkte vor. Der EU SME Center Bericht schätzt, dass China bis 2018 der weltgrößte Importeur von Lebensmitteln und insbesondere Milchprodukten sein wird. Daher könnte China 2018 bereits  der weltweit größte Markt für Milchprodukte sein. Diese These wird durch das Nachfragewachstum unterstützt. So berechnete unser Research And Market’s Team eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 9,76 Prozent für 2014-2019. Aber was ist nun das Geheimnis dieses plötzlichen Wachstums? Zum einen wächst die Kaufkraft der chinesischen Mittelklasse, zum anderen wächst das Gesundheitsbewusstsein, da große Teile der Bevölkerung Milchprodukte und dabei insbesondere Westliche, als gesund ansehen.

Gesundheitsbedenken treiben die Nachfrage nach Milchprodukte und besonders Joghurt an

Product Placement Chinese

Einer der führenden chinesischen Produzenten von Milchprodukten, Mengniu (蒙牛), Milchprodukt Product Placement in der populären Online Serie “Pretty Li Hui Zhen” (“漂亮的里李慧珍”)

Die jüngere Generation de chinesischen Verbraucher verfügt über mehr Wohlstand als deren Eltern während des selben Alters. Zudem ist diese Generation stark von westlicher Kultur beeinflusst. Nach einer Studie der Bank HSBC von 2015 mit etwa 2.000 Teilnehmern zwischen 18 und 34 Jahren und einem jährlichen Einkommen von mehr als 120.000 Yuan (etwa 16.000 Euro), fügt ein zunehmender Anteil der Stadtbevölkerung innerhalb dieser Gruppe Milch zum täglichen Ernährungsplan hinzu, da diese als gesund empfunden wird. Insbesondere Joghurt und andere fermentierte Milchprodukte sind populär in China. Zwischen 2012 und 2015 stieg der Joghurtkonsum sogar um zwei Drittel, wie eine Studie des Vitaminproduzenten DSM zeigt. 80 Prozent der 6220 befragten Studienteilnehmer gaben an, dass sie hauptsächlich probiotische Joghurts kaufen da diese positive Effekte auf das Immunsystem haben solle. Insgesamt haben 76 Prozent der Befragten angegeben, dass sie Joghurt kaufen um die Darmgesundheit zu beeinflussen.

 

Westliche Marken werden von jungen, wohlhabenden Chinesen bevorzugt

Verschiedene Landwirtschaftsunternehmen und insbesondere so manche Westliche genießen eine guten Ruf auf dem chinesischen Markt und trugen daher zu dem Wachstum dieses Marktes beeinflussend bei. Laut HSBC gaben 94% der jungen Stadtbevölkerung an, dass sie ausländische Produkte als deutlich besser, etwas besser oder gleichwertig im Vergleich zu inländischen Produkten empfinden. Auch aus diesem Grund exportiert der französische Marktführer für Milchprodukte, Danone, bereits seit den 1980ern nach China. Dort nutzt das Unternehmen den Markennamen „Da Non“, was übersetzt „die eigenen Fähigkeiten entwickeln“ bedeutet und daher auch ein klares Zeichen dafür ist, dass das Unternehmen mit den gesundheitsförderlichen Effekten seiner Produkte wirbt.

Joghurtkonsum steht für einen großen Wechsel in den Ernährungsgewohnheiten

Danones Strategie hat ihr Ziel erreicht, da China heute der viertgrößte Absatzmarkt (7% des Jahresumsatzes) für das Unternehmen ist. Daher haben Danone und andere ausländische Gruppen wie z.B. Meiji (in China seit 2013) und Morinaga (2015) ganz klar zur Veränderung der Ernährungsgewohnheiten in China beigetragen. Traditionsbedingt sind die meisten Joghurts flüssig und mit einem Strohhalm trinkbar, doch Danone und seine Mitwettbewerber waren in der Lage cremigere Joghurts zu vermarkten, die von den Verbrauchern mit einem mitgelieferten Plastiklöffel gegessen werden.

Über Joghurt und ähnliche fermentierte Milchprodukte hinaus, welche die Produktkategorien mit der höchsten Dynamik im Sinne von Marktvolumen und Marktwert waren, verändern sich Ernährungsgewohnheiten mit dem zunehmenden Genuss von Milchprodukten wie Käse und anderen trinkbaren Produkten weiterhin.

 

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